Konditorin Anja Weidlich

Anja Weidlich – Konditorin Naturbäckerei Czerr, Berlin

Konditorin Anja Weidlich (Naturbäckerei Czerr, Berlin) probierte das  „Kaffee-Käsekuchen-Rezept“ von Stephan Küster mit einer Espresso-Sorte aus. „Geschmacklich gelungen“, urteilte Konditormeister Küster. „Mit dem Rezept lässt sich noch mehr entwickeln.“, kommentierte Inhaber und Chef Toni Czerr.

K.R: Liebe Frau Weidlich, Sie sind seit 16 Jahren Konditorin. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie dieses Rezept gelesen haben?

A.W: Ja, was war der erste Gedanke? Na, ich würde sagen: viel Kakao, Schoko, Käse, Kaffee. Aber, ich dachte: Gut, ich probiere es aus. Der erste Probelauf war nicht so das Richtige. Aber, letztlich war das Rantasten und das schrittweise hineindenken in das Rezept der richtige Weg. Und, es hat funktioniert.

Die größte Hürde war der Umgang mit der gekochten Vanillecreme.

K.R.: Sie sind immer offen für neue Ideen?

A.W.: Ich habe überhaupt kein Problem damit Neues auszuprobieren. Und, Herr Czerr wäre der Letzte, der mich auch nicht ausprobieren lässt. Bei uns herrscht Experimentierfreude.

Ein eigenes neues Rezept zu entwickeln ist nicht einfach. Aber, das Hineindenken und es nachvollziehen zu können auch nicht.

Aber, ich gebe nie so schnell auf! Ich probiere und probiere, bis es gar nicht mehr geht.

Käsekuchen-Area: Und, der Chef Toni Czerr, lässt es zu, ist total offen und der Motivator.

Käse – Mohn, Lebenserfahrung, Bitterkeit aber auch tolles Erlebnis

by Traditionsbäckerei Rösler (https://www.baeckerei-roesler.com/) super Erlebnis

Es ist eine Lebenserfahrung: Du übertreibst es mit dem Geschmack, zu viel Pink in den Klamotten, im Haar und dann noch ein pinkfarbenes Auto, da schaut niemand mehr hin und findet das cool. Es ist einfach to much. In Wirklichkeit bist Du nicht mehr Du.

Vergleiche hinken immer – auch eine alte Erfahrung. Aber so wie mit dem Pink ist es auch, wenn Du einem Käsekuchen durch zusätzliche Geschmacksträger edler, interessanter vielleicht auch besser machen möchtest. Dieser neue Geschmack soll das Wesen, richtig: auch die Persönlichkeit des Käsekuchens erhalten. 

In unserem Fall, zu viel Mohn, macht Käsekuchen bitter. Viel Bitterkeit testeten Martina und Achim unabhängig voneinander. Und, Schlussfolgerung: ein Wagnis für die Kunden diesen Kuchen zu kaufen.

Um diesem Abenteuer zu entgehen: hier der Hinweis von Hartmut Spaethe:

Oder einfacher gesagt: Füge einem Käsekuchen höchstens 1/3 andere Geschmacksträger zu. Für den Käse -Mohn-Kuchen heiß das: 1/3 Mohn 2/3 Käse. Die Mohnmasse, passend zum Quark, mild gestalten. Mohn mit Milch brühen. Gerbstoffe werden dabei gebunden. Eine Alternative ist die Verwendung von weißen Mohn. Die Zugabe von abgebundenen Gries kann auch zu einer milden Mohnfüllung führen, die den Geschmack Quarkgeschmack erhalten lässt.